Das Konzept GIMA

Die Stadt Frankfurt am Main und mehrere Frankfurter Wohnungsbaugenossenschaften wollen gemeinsam mit verantwortungsvollen Eigentümer:innen Wege finden, wie Bestandsmieter:innen nach Hausverkäufen geschützt werden können.

Denn es kommt immer wieder vor, dass Bewohner:innen von Mehrfamilienhäusern nach dem Verkauf des Hauses, in dem sie bereits viele Jahre gut und gerne leben, zeitnah Mieterhöhungen erhalten, die für sie nicht bezahlbar sind. So werden sie aus ihrem Haus und ihrer Nachbarschaft verdrängt – insbesondere auf angespannten Wohnungsmärkten wie in Frankfurt am Main.

Eine genossenschaftliche Immobilienagentur (GIMA) ist eine Anlaufstelle für Hauseigentümer:innen, denen ihre Mieter:innen am Herzen liegen und die ihre Immobilie in gute Hände geben wollen.

Über die verschiedenen Möglichkeiten, die eigene Immobilie verantwortungsvoll zu verkaufen, kann eine genossenschaftliche Immobilienagentur aufklären und Kontakte zu den Mitgliedern herstellen. Diese sind ein Garant für bezahlbare Mieten und dauerhafte Wohnverhältnisse. Der Verkauf an eine Wohnungsbaugenossenschaft schützt bestehende Mietverhältnisse und lebendige Quartiere.

Braucht Frankfurt das?

Die Stadt Frankfurt am Main sieht sich schon lange mit einem angespannten Mietwohnungsmarkt konfrontiert. Dies hat zur Folge, dass bezahlbarer Wohnraum in Frankfurt knapp ist und viele Haushalte einen zu hohen Prozentsatz ihres Einkommens für die Miete ausgeben müssen.

Zudem werden jährlich eine Vielzahl von Mietshäusern auf dem freien Markt veräußert. Häufig gehen damit Umwandlungen in Einzeleigentum und Luxusmodernisierungen einher. Mieterhöhungen und damit die Verdrängung der dort lebenden Menschen und deren Vereinzelung sind häufig die Folgen. Eine bedeutende Anzahl an Mietparteien in innerstädtischen Quartieren Frankfurts ist auf dauerhaft bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Oft existiert ein gewachsenes und lebendiges Verhältnis zwischen den Mietenden im Haus und der Nachbarschaft im Quartier, sowie zu den Vermieter:innen. Durch langfristige Mietverhältnisse ist ein sozialverträgliches Mietniveau etabliert.

Viele Eigentümer:innen wollen bei der Veräußerung Ihres Hauses nicht nur einen fairen Preis erzielen, sondern auch langfristig die Mietverhlältnisse Ihrer Mieter:innen sichern. Bewohner:innen wollen sich ihre Wohnungen auch künftig leisten und in der Hausgemeinschaft und im Viertel bleiben können. Bisher gibt es für die Möglichkeiten der sozialverträglichen Veräußerungen noch keine Ansprechpartner:innen in Frankfurt. Sozial eingestellte Eigentümer:innen wissen häufig nicht, an wen Sie sich wenden können.

Eine entsprechende Beratungsgsstelle kann diesen Eigentümer:innen Möglichkeiten aufzeigen und gemeinsam mit den Bewohner:innen individuelle Lösungen finden, die für alle Parteien zufriedenstellend sind.

Durch die Gründung einer Genossenschaftlichen Immobilienagentur Frankfurt am Main (GIMA Frankfurt) könnten an dieser Stelle Hilfe und Beratung geleistet und Mehrfamilienhäuser in vertrauensvolle Hände vermittelt werden. Dann werden die Wohnungen gemeinschaftlich-genossenschaftlich und dauerhaft sozialverträglich bewirtschaftet – im Sinne der Bewohner:innen Frankfurts.

Und nun?

Die Stadt Frankfurt am Main hat die Erstellung eines Gutachtens zur Gründung einer genossenschaftlichen Immobilienagentur in Auftrag gegeben.